Corona-Statement von Christina Skade

Christina Skade ist die Inhaber in der gleichnamigen Physiotherapie. Als dreifache Mutter, als Trainerin und als Heilpraktikerin geht sie in ihrem Statement auf die Probleme, die sie mit dem Lockdown hat, ein.

"In meiner Rolle als Kursleiterin für Präventionskurse wie Pilates und als Heilpraktikerin für Physiotherapie kann ich die neuerlichen Einschränkungen nicht gut heißen.

Ging es anfangs darum, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, um später die Bevölkerung „kontrolliert durchseuchen“ zu lassen, was teils dazu geführt hat, dass Klinikpersonal in Kurzarbeit geschickt wurde, so ist davon keine Rede mehr.

Es gibt Untersuchungen, dass bei Kursen wie Yoga und Pilates trotz positiv getesteter Trainer keine Übertragung stattfand (und als nachweislich Positiver würde ja kaum einer einen Kurs durchführen, denke ich). Ebenso, dass Schulen und Vereine keine „Hotspots“ sind. Die Sportvereine haben mühevoll (ehrenamtlich zumeist) Hygienekonzepte erstellt, für die es nicht einmal handfeste Richtlinien gibt. Und nun sind sie wieder von Schließungen betroffen. Ebenfalls Musikschulen, die teils mit riesigen Plexiglasabtrennungen gearbeitet haben. Als Mutter mehrerer Kinder weiß ich nicht, wie oft ich die ausgefallenen Hobbies noch als Spende weiterzahlen kann und möchte, um die Vereine zu unterstützen, da ich ja direkt mehrfach selbst von Einbußen betroffen bin.

Nachweislich tragen Präventionskurse nachhaltig zur Gesundheitsförderung der Teilnehmer bei. Online-Angebote sind sicher nett und als kurzzeitige Überbrückung sinnvoll, ersetzen jedoch nicht den Blickkontakt, die Korrektur, den Austausch und den Zusatznutzen einer Gruppe, die erstens motivierend wirkt und zweitens auch emotional nachwirkt. Der Mensch ist ein geselliger Typ und ein soziales Wesen.

Die negativen Folgen übermäßigen Konsums digitaler Angebote sind hinreichend untersucht (siehe „Digitaler Minimalismus“ von Cal Newport oder „Die berührungslose Gesellschaft“ von Thadden). Dass dies uns nicht zu besseren Menschen macht, sondern mitunter das Schlechteste aus uns herausholt, auch (siehe „Zehn Gründe, warum du deine Social Media Accounts sofort löschen musst“ von Jaron Lanier). Alles auf den Online-Bereich zu verweisen ist somit nicht die beste Lösung. Und nicht jeder ist motiviert genug, allein laufen zu gehen zum Beispiel oder anderen „Individualsport“ nachzugehen.

Krankheit entsteht nicht nur durch Viren und Bakterien, sondern ist maßgeblich auch vom „Milieu“ abhängig (aber darüber streiten Mediziner und Therapeuten schon seit Ewigkeiten), also von den Voraussetzungen im und um den Menschen herum. Werden Menschen von Angst und dem Gefühl der Macht- und Hilflosigkeit beeinflusst, verändert sich das Milieu im ganzen Individuum auf verschiedensten Ebenen in Richtung verschiedener Erkrankungen bzw. Ungleichgewichten, auch am Bewegungsapparat. In meiner Praxis konnte ich das im letzten halbe Jahr deutlich beobachten.

Unser Grundrecht schützt unter anderem sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit eines Menschen, nicht jedoch das soziale Wohlbefinden. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit gehört zu den Grundrechten eines Menschen im Geltungsbereich des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Es wird zusammen mit dem Recht auf Leben und dem Recht auf Freiheit der Person in Art. 2 Abs. 2 GG garantiert:

Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

Es gibt kein Recht auf Gesundheit, auch wenn die WHO sich das „Recht, gesund zu sein“ auf die Fahnen geschrieben hat (siehe Bundeszentrale für Politische Bildung). Wir müssen als Menschen damit klar kommen, dass unser Leben endlich ist und dass niemand dafür Verantwortung übernehmen kann, außer wir selbst und auch das beschränkt. Und deswegen wird uns ein Lockdown nicht vor natürlichen Gefahren des Lebens schützen, wir müssen lernen, mit der Möglichkeit des Sterbens umzugehen. Covid-19 ist dabei nicht die größte Gefahr, meines Erachtens fehlt den Maßnahmen das Maß!!

Ein Weg gesund zu bleiben kann sein, sich aktiv mit dem Leben und seinen eigenen Möglichkeiten auseinanderzusetzen und etwas für seinen Körper und Geist zu tun. Dass dies mit Einschränkungen von Sportangeboten auch wieder mit verhindert wird, kann ich somit nicht befürworten."