Corona-Statement von DIE Physio!-Inhaberin Bianka Richter
Bianka Richter ist die Inhaberin von DIE Physio! und wie alle Physiotherapien darf sie im zweiten Lockdown weiterarbeiten. Aber auch ihr macht das Geschehen Sorge, weil es diverse Unsicherheiten und vor allem die Angst der Patienten gibt.
"Da ich eine Physiotherapie betreibe, denke ich, ist meine Sparte nicht ganz so betroffen, wie alle Fitness- und Sportstudios, so eben auch mein direkter Nachbar (Sport- und Therapielounge Heidenau). Es geht derzeit schon damit los, dass unser Verband für Physiotherapeuten schreibt, dass Rehasportkurse stattfinden dürfen, da sie medizinisch vom Arzt verordnet worden. Wir (das Sportstudio, dem ich angegliedert bin, die Sportkurse werden dort zum Teil durch meine Angestellten durchgeführt und ich stelle diese dann in Rechnung) sind nun hin- und hergerissen, weil jeder etwas anderes behauptet und genau diese Unsicherheit war es auch beim ersten Lockdown, die uns in erster Linie zu schaffen gemacht hat.
Wir als Physiotherapiepraxis wissen diesmal, dass wir unter den vorgegebenen Standards weiter behandeln dürfen. Nun gilt es noch, unseren ängstlichsten Patienten auch die Angst zu nehmen. Ich kann heute noch nicht abschätzen, wie weit uns Absagen von Patienten wieder ein Loch reißen und inwieweit sich nun auch das Verordnungsverhalten der Ärzte nun wieder zum Negativen hin verändert, was in erster Linie aber auch teilweise eine Folge dessen ist, dass Patienten, die auch Beschwerden haben, sich derzeit nicht zum Arzt trauen. Es wird definitiv auch wieder spürbar für uns Therapeuten sein und man muss in solchen Zeiten schon einen großen Hang zum Optimismus haben, um nicht an manchen Tagen auch zu verzweifeln.
Zu Beginn des Lockdown Light beginnt ausgerechnet auch eine neue Therapeutin bei mir! Es ist unfassbar schwer, gute Therapeuten zu finden. Ich bin dementsprechend froh, wieder jemand Tolles einstellen zu dürfen. Aber es erhöht natürlich auch meinen Druck, alle Therapeuten mit ausreichend Arbeit zu versorgen, um alle laufenden Kosten decken zu können.
Wir haben nun Anfang November - die Zeit mit Erkältungen, grippalen Infekten und nun noch Corona geht eigentlich erst richtig los. Einen weiteren Lockdown über mehrere Monate würden viele nicht verkraften. Aber wie will man eine gewisse Verhältnismäßigkeit der Anordnungen herstellen?
Ich wünsche mir und hoffe, dass wir alle auch diese Zeit überstehen, die Kraft nach vorne zu schauen, nicht verlieren und im übertragenen Sinne weiter zusammen rücken und uns gegenseitig unterstützen. Nichts wäre schlimmer, als dass uns solche Zeiten eher spalten.
Für mein Team weiß ich, dass es hinter mir und unserer Praxis steht und dementsprechend ist es derzeit für mich wichtig, dass sie in Ruhe ihre Arbeit machen können und sich keine Sorgen um ihre Zukunft machen müssen.
DAS GILT ES JETZT, FÜR MICH ZU HANDELN!"