Corona-Statement von ladenatelier federleicht-Inhaberin Livia Seifert

Livia Seifert ist die Inhaberin des ladenateliers federleicht und lässt in ihrem Statement allen Emotionen freien Lauf. 

"Ich kann noch gar nicht klar denken. Ich bin Künstlerin und Trainerin. Als Künstlerin bin ich seit 7 Monaten abgehängt und werde es bis auf Weiteres bleiben. So wie alle meine KollegInnen. All unsere Mühen haben nichts gebracht. Wir sind zu nett, zu kultiviert, zu wenig "Ellenbogen". Und natürlich haben wir keine Lobby. Ebenso alle im Bereich Gesundheit / Wellness und Gastronomie, die nicht therapeutisch arbeiten. Unsere Hygienekonzepte sind großartig, dürften wohl die ausgeklügeltsten überhaupt sein. Jede Vorgabe wurde erfüllt... es gibt nachweislich an diesen Orten, die jetzt wieder geschlossen werden, so gut wie keine Ansteckungen. Aber es ist egal. Im Prinzip lachen die sich noch ins Fäustchen. Diese Arroganz, diese Hinterhältigkeit, diese Unverfrorenheit und Verlogenheit ist unfassbar. Genauso unfassbar ist es, dass die Mehrheit der anderen das auch noch mitträgt, gut findet. Dass sie sich freiwillig alles nehmen lässt, was Leben ausmacht. Sich unterordnet wie in vergangenen, dunklen Zeiten. Dass sie gut findet, dass das Militär schwer bewaffnet den korrekten Sitz einer MNB kontrolliert. Dass sie Überwachung toleriert und Denunziantentum unterstützt. Dass ihr der Wert von Kultur und Gesundheit am Allerwertesten vorbei geht. Dass sie vollkommen in Ordnung findet, dass ein nicht unerheblicher Teil der Gesellschaft geopfert wird für Maßnahmen, deren Sinn und Zweck sich nicht nur mir nicht erschließen. Dass offenbar nicht nach einem vernünftigen Weg gesucht wird, die Gesundheit eines jeden Einzelnen zu stabilisieren (Immunsystem aufbauen geht nun mal nicht mit Fastfood und vorm Fernseher - es würde zudem WIRKLICH die Krankenhäuser entlasten)..., sondern... Ach, egal. Die Hoffnung verliere ich nicht. Wir Künstler heißen ja nicht umsonst Überlebens-Künstler. Und wir Trainer haben einen großen Pool an Erfahrungen und glücklicherweise auch Kunden, die ehrlich daran interessiert sind, aus diesem Pool zu schöpfen. Aber den Glauben an den Wert der Kultur (Kultur wie Kunst, aber auch wie Sport, Gastro) in diesem Land hab ich verloren. Deutschland hat kein Recht mehr, sich Kulturnation zu nennen. Und genau genommen auch kein Recht mehr, sich selbst mit Begriffen wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu schmücken."