Stefan Otto - Body Profiler und Personal Trainer mit eigenem Studio

Personal Trainer Stefan Otto erklärt im Interview, warum er sich Body Profiler nennt und was hinter seiner selbst entwickelten Formel Body Quotient steckt. Zudem gibt er Einblicke in seine Personal Trainer-Tätigkeit mit 120 Kunden, erzählt von seinem Stundenhonorar und gibt Persönliches preis. 

1. Warum nennst du dich Body Profiler?

2002 hatte ich bereits zehn Jahre als Personal Trainer gearbeitet und stellte fest, dass ich meine Arbeitsweise nicht mit der eines Therapeuten oder eines Fitnesstrainers vergleichen konnte. Ich hatte lange über die Herangehensweise und den Umgang mit meinen Kunden nachgedacht, bis mir deutlich wurde, dass ich mehr fühlte und auch vieles anders sah. Mein Gefühl bei der Körperarbeit ist und war ständig mein Begleiter. Ich verglich mich mit einem Profiler, der alles präzise untersucht und analysiert, um auf das bestmögliche Ergebnis zukommen. Nur arbeite ich nicht mit Leichen. So kam der Gedanke, mich als Body Profiler zu ernennen.

2. Was steckt hinter BQ und was ist damit gemeint?

In dem gleichen Zeitraum ist mir bewusst geworden, dass es so viele Meinungen zur Fitness und Gesundheit gibt, dass das aussah wie ein großer Kaugummi, den man in alle Richtungen ziehen konnte. Deshalb suchte ich nach einer Maßeinheit, die dem Menschen genau aufzeigt, wo er steht und wo er eigentlich hingehört. Es gibt den IQ und den EQ, nur keinen BQ - den Body Quotienten. Das ist für mich die Maßeinheit dafür, wie man den Körper intelligent nutzt. Dafür habe ich auch eine eigene Definition: Es ist der natürliche Gesetzeskodex der körpereigenen Intelligenz. Er regelt das Zusammenspiel des Bewegungsapparates, aller Organsysteme und Körperstrukturen. 

3. Du hast eine eigene Geräteserie entwickelt. Warum? Was ist das Besondere daran? 

Mein BQ Equipment hat nur einzige Aufgabe: den Menschen von seinen körperlichen Störfeldern zu lösen und ihn danach wieder sinnvoll aufzubauen. Es gab keine Möglichkeit, mit dem bestehenden Mitteln diese Störfelder aufzulösen. Sie sind bei jedem Menschen sehr vielfältig und speichern sich vollkommen verschieden in den Körpern ab. Deshalb kann sich mein Equipment anpassen. Ich habe mich nach der menschlichen Ergonomie und deren Störfelder orientiert. Danach sind die Geräte entwickelt worden.

BQ Equipment

4. Wie viele Kunden betreust du und wie ist das in der Einzelbetreuung schaffbar? Hast du einen 24-Stunden-Arbeitstag?

Als Body Profiler mit eigenen Studio habe ich keine offiziellen Öffnungszeiten. Ich habe einen Kundenstamm von 100 bis 120 Kunden, die ich allein bewege. Am Tag bis zu zehn Kunden. Meine eigene Gesundheit ist das Fundament meiner Arbeit. Wenn ich das nicht selbst lebe, könnte ich keinem anderen Menschen helfen. Deshalb ist es äußerst notwendig, das mein gesundheitlicher Zustand auf dem höchsten Stand ist und ich diesen Zustand ständig pflege. Ohne mein Organisationstalent habe ich nicht die volle Möglichkeit, dem Menschen die 100 Prozent zu geben. Auch meine Arbeitsweise ist durch die jahrelange Berufserfahrung sehr präzise und effizient geworden.

BQ Personal Training

5. Was tust du im Gegensatz für dich, um dieses große Pensum zu schaffen? Wie behältst du die Ruhe und Gelassenheit?

Mein eigenes Bewusstsein ist mein Signalgeber, was für mich im Hier und Jetzt zählt. Die Erfahrung zeigt, wenn ich nicht funktioniere, funktioniert auch meine Umwelt nicht. Mein größter Energieversorger ist die gesunde und frische Nahrung, die durch ein Restaurant täglich zubereitet wird. Den geistigen und seelischen Anteil in mir fülle ich mit dem Zusammensein mit meiner Tochter und dem vielen Kontakt mit der Natur.

6. Was kostet eine Trainingseinheit bei dir?

Ich arbeite grundsätzlich immer im Zwei-Stunden-Takt. Es sei denn, das ist durch Alter, schwieriger körperlicher Verfassung oder Ähnlichem nicht möglich. Ich gebe keine Rabatte, egal wie lange ein Kunde kommt oder wie oft er kommt. Die persönliche Arbeit bleibt immer gleich. Eine Doppelstunde kostet 200,00 €. In meinem Konzept habe ich verschiedene Preisstaffelungen erfasst, wo ich den Kunden individuell bedienen kann.

7. Wie sieht deine Zukunft aus? Möchtest du dein Konzept verbreiten?

Als nächstes gilt es, mein Konzept deutschlandweit bekannt zu machen, um ein neues Bewusstsein und auch Interessierte zu wecken. Ich möchte verschiedene Standorte mit meinen neuen Partnern eröffnen. Weitere Ideen sind zudem neue Wohnkonzepte, das BQ Equipment an öffentlichen Stellen anzubieten oder ein BQ Zentrum zu eröffnen.

8. Wie ist dein beruflicher Werdegang? Wie hat alles angefangen?

Begonnen habe ich 1991 in Fitnessstudios in Hamburg zu arbeiten. Dort war mir die Ernsthaftigkeit und Möglichkeit, den Menschen gesund zu machen, nicht gegeben. Ich passte einfach nicht in das Konzept der Studios. Dadurch war ich gezwungen, mit meiner Arbeit in einer Einzimmerwohnung komplett selbst zu starten. Der Erfolg ließ nicht lang auf sich warten. Bald zog ich in ein Studio im Hinterhof, dann Jahre später in ein großes Fabrik-Loft-Gelände mitten im Zentrum. Zehn Jahre lang war ich auch viel mit Kunden auf Reisen und betreute sie beruflich und im Urlaub.

9. Warum bist du nach Dresden gekommen? Gibt es große Unterschiede zwischen den Dresdner und Hamburger Klienten?

Durch einen Hinweis einer Heilerin verließ ich Hamburg nach zwanzig Jahren und ging zurück nach Dresden. Die Hamburger müssen überzeugt sein, dann beginnen sie sofort mit dem Training und bleiben sehr lange. In Dresden ist die Neugier und das Interesse groß, nur bis eine Entscheidung getroffen wird, dauert es lang. Ich vermisse vielleicht den festeren Kontakt zu einigen Kunden, um in jeden Moment das richtige Konzept einsetzen können. So, wie ich es oft sage: ich kann nur helfen, nicht hellsehen.

BQ Studio